Schwacher Beckenboden, starke Rückenschmerzen
Die meisten Frauen kennen den Beckenboden, wenn überhaupt, meistens nur aus der Rückbildungsgymnastik: Fahrstuhl fahren, Olive hochziehen, Blümchen pflügen…
Viel belächelte Übungen und in ihrer Sinnhaftigkeit immer wieder hinterfragt. Dazu aber später mehr. Auch Männer haben einen Beckenboden und es ist für sie genauso wichtig wie für uns Frauen, den Beckenboden wahrzunehmen, ansteuern zu können und zu trainieren, denn die Beckenbodenmuskulatur kann durch Bewegungsmangel, vieles Sitzen, Übergewicht und schlechte Haltung geschwächt werden. Ein Problem, dass beide Geschlechter betrifft.
Der Beckenboden spannt sich wie ein Trampolintuch im unteren Becken und gibt dort den Organen im Unterbauch halt. Er hängt vielfältig mit dem Rest des Körpers zusammen und wird deshalb auch als die Steuerzentrale der Tiefenmuskulatur bezeichnet.
Ein gut trainierter Beckenboden sorgt für eine starke Körpermitte und eine stabile Haltung und kann somit maßgeblich positiven Einfluss auf Rückenschmerzen haben!
Mit Sicherheit hast du schon einmal vom Core-Training gehört?! Unter dem sogenannten „Core“ (der Kern) versteht man allgemein den Rumpf oder die Körpermitte. Dazu gehören, von unten beginnend, der Beckenboden, die quer verlaufende, schräge und gerade Bauchmuskulatur sowie die Rückenmuskulatur und schließt nach oben mit dem Zwerchfell ab. Ein gutes Core-Training bedeutet ergo auch ein Beckenbodentraining bzw. wirst du niemals eine starke Körpermitte bekommen, wenn du deinen (schwachen) Beckenboden ignorierst.
Im Alltag muss der Beckenboden meist reflektorisch anspannen und das im Verbund mit anderen Muskeln. Daher ist ein funktionelles Training viel effektiver und sinnvoller als isolierte Übungen (siehe die oben genannten Übungen: Fahrstuhl fahren, Olive hochziehen etc.).
Ein nachhaltiges Beckenbodentraining ist ein Ganzkörpertraining und bezieht den gesamten Körper mit ein, sogar deine Atmung. Absolut nachvollziehbar, da das Zwerchfell ja zum „Core“ gehört und somit großen Einfluss hat.
Bei jedem Einatmen senkt sich das Zwerchfell. Die Bauchorgane werden nach unten gedrückt und unser „Trampolintuch“ (der Beckenboden) wird gedehnt. Beim Ausatmen hebt sich das Zwerchfell wieder und der Beckenboden zieht sich zusammen. Der Beckenboden muss also permanent arbeiten. Umso wichtiger, dass er sowohl gut anspannen als auch entspannen kann. Gleichzeitig siehst du, dass eine gute Atmung unter anderem auch wichtig für einen funktionsfähigen Beckenboden ist. Und wie oft habe ich schon über die Atmung geschrieben?!! 😉
Im Folgenden ein paar Symptome, die für eine Beckenbodendysfunktion sprechen können:
– du lässt Wasser beim Niesen und/oder beim Husten
– du hast Angst davor, schneller zu laufen und Urin zu verlieren
– Hämorrhoiden
– Schmerzen am Beckengürtel (ISG oder vorne an der Symphyse) oder an der Hüfte
– Organsenkungen (Blase, Uterus, Darm)
– Rückenschmerzen
Hast du dich schon mal mit deinem Beckenboden beschäftigt? Wusstest du, dass er so einen großen Einfluss auf den gesamten Körper hat? Schreib mir gerne in die Kommentare.